Installation 2020, Kirchenvorplatz Pötzleinsdorf, 1180 Wien, Schafberggasse 2
Die Natur denkt nicht in Stein und Gold.
Gudrun Kaitna-Engel
Diese Installation nimmt Bezug auf die Situation der Umwelt und die Realität der Verpackungen. Die Objekte sind aus wiederbenutzten Kartons gearbeitet und mit Lack bzw. Acrylfarben bearbeitet. Den Sockel bildet ein langgestreckter Kubus, ebenfalls aus gebrauchten Kartons arrangiert und mit Stoffen überdeckt. Auf den zwei großen Blatt-Objekten sind die ersten beiden Strophen des original italienischen Gedichts von Franziskus aus dem „Sonnengesang“ geschrieben. Die Blattobjekte sind aus Teilen gefertigt und mit Stricken verschnürt, Symbol für eine zerfallende und mühsam zusammengehaltene Um-Welt. Zwischen den beiden großen Blatt-Objekten liegt ein Schriftzug aus wiederverwendeten Milchpäckchen, die als Pflanzgefäße im Innenraum verwendet werden können. Sie sind mit Acrylfarbe grün gestrichen und einer aufgeklebten Blattzeichnung versehen. Ursprünglich sollte der Artwalk im April mit der Eröffnung des „Pflanztausch“ am Pfarrplatz zusammenfallen. (Diese Päckchen konnten auch einzeln mitgenommen werden.)
Diese verletzlich wirkende Installation setzte sich bewusst der Witterung dieser drei Artwalk-Tage im „Outdoor“ aus. Sie soll uns bewusst machen, dass die Natur nicht in Stein und Gold denkt, und dass in der jetzigen Zeit ein Umbruch der Werte stattfindet. Eine alte neue Spiritualität ist notwendig.
Die Verantwortung für unsere Schöpfung war der Auslöser für die Idee zu diesem Werk.
Gudrun Kaitna-Engel über die Installation „LAUDATO-SI“
Aus dem Fluss der Erzählung und der Faszination der Schilderungen heraus entstand eine Objekt- und Schrift-Folge mit eigener Form und Raumanspruch, folgend einer intuitiven Zusammensetzung von Symbolen und Bildmomenten, deren Bedeutung den Filter von Einfühlung und Verständnis der Bildenden Künstlerin durchläuft. Illustrieren bedeutet hier, dass durch den Prozess des begleitenden Zusammen-Bauens etwas über den Text Hinausgehendes „einleuchtet“, in Form von Folgen zu „lesender“ Blatt-Objekte. Das Arrangement ist als ein Teil einer unendlich größeren Strophensammlung arrangiert, bezeichnend die Unvollständigkeit und Stückhaftigkeit der menschlichen Existenz.